Sprung ins kalte Wasser... Vorbereitung Ilzregatta läuft auf vollen Touren
Selten passt eine Überschrift besser. Die Wasserwacht Tittling unter der Leitung von Michaela Wenzel und ihrer erfahrenen Truppe organisierte zusammen mit dem TV Passau Kanuabteilung eine Wildwasserrettungsübung. Der Anlass war die Durchführung der Ilzrgatta am 2. und 3. April 2016. Wieder einmal trifft sich die Kajakelite auf der Ilz. Starter aus dem ganzen Bundesgebiet, Österreich, der Tschechischen Republik, Holland und sogar aus Australien haben sich angesagt.
Die Wasserwacht und der Rettungsdienst Tittling leiten schon seit Jahren souverän die Rettungsmassnahmen. Für die Organisatoren der Kanuabteilung des TV Passau, Hans Frait und Andi Schlögl, steht die Sicherheit der Sportler an oberster Stelle. So wurde eigens aus Erlangen Peter Rygus eingeladen, um mit Mitgliedern der Wasserwacht und geübten Wildwasserpaddlern des Vereins den Ernstfall zu trainieren. Peter Rygus ist im Lehrteam des Bayerischen Kanuverbandes der Spezialist für die Personenrettung im Wildwasser.
Mit der bewährten Mannschaft der Wasserwacht-Ortsgruppe Tittling, wurden einen ganzen Nachmittag spezielle Rettungstechniken für sehr schnell fließende und steinige Gewässer geübt. Dabei kommt vor allem die sogenannte Springersicherung zum Einsatz. Bei dieser Rettungstechnik wird der Springer über ein Seil und einen Anschlagpunkt am Ufer von zwei Kolleginnen gesichert. Der Springer versucht dabei den gekenterten Athleten möglichst schnell mit einem gezielten Sprung zu fassen. Danach treiben beide am Seil im Seilfährenprinzip Richtung Ufer und ins nächste sichere Kehrwasser.
Die Methode klingt einfach, nur dazu benötigt es einer sehr sorgfältigen Vorbereitung. Peter Rygus steht am Ufer und erklärt dem Team der Wasserwacht, übrigens zu 90 % junge Frauen, worauf es im Wildwasser ankommt. Man muss das Wasser lesen können und eine geeignete Stelle für die Rettung finden. Außerdem betont er immer wieder, dass die eigene Sicherheit immer Vorrang hat. Deshalb gehören zur Grundausstattung eines jeden Wasserretters ein dicker Neoprenanzug, Helm und Schwimmweste sowie Schuhe und Handschuhe aus Neopren.
Ebenfalls vorbildlich ausgerüstet sind die sechs erfahrenen Wildwasserkanuten aus der Breitensportabteilung der Passauer Kanuabteilung, welche zusätzlich mit ihren Booten die Strecke absichern. Besonders wichtig dabei, dass Wasserwacht und Bootsretter eng und koordiniert zusammenarbeiten.
An alljene die diesem Rennen beiwohnen wollen, empfehlen wir den 3. April vormittags, denn dann finden die Wettbewerbe im Sprint statt. Hoffentlich wird man von der Arbeit der Wasserwacht nicht viel sehen und die Wettkämpfer befahren die Strecke ohne zu kentern.
Vor allem der Passauer Thomas Hölscher möchte im Kajakeiner seinen Heimvorteil nutzen. Die Ergebnisse der Ilzregatta werden zur Qualifikation der Weltmeisterschaft in Banja Luka heran gezogen. Das letze Rennen in Monschau, auch ein Qualirennen lief für Thomas Hölscher nicht optimal, er fuhr sich kurz vor dem Start ein Loch ins Boot und nahm viel Wasser auf, was ihm wertvolle Sekunden gekostet hat.